Jenny Surft – Maui Storys

jenny surft jenny eschenbach superflavorIch bin Jenny, habe mit 11 Jahren auf Fehmarn bei den Charchullas mit dem Windsurfen begonnen und bin seitdem mit dem Windsurf-Virus infiziert. Da ich nicht ohne Wind, Meer, Wellen, den Horizont und mein Lieblingsspielzeug bleiben kann und der deutsche Winter insbesondere Windsurferherzen in tiefe Depressionen stürzen kann, hat mich nach meinem Abi 2012 nicht mehr viel dort gehalten.Kurzerhand habe ich mich also in Reisevorbereitungen gestürzt. Die erste Frage, wohin es denn am besten gehen sollte, war nach entsprechender Herangehensweise („Wo kann man im Winter am besten Windsurfen?“) schnell geklärt. Damit begann also ein neuer Lebensabschnitt mit dem Titel „Maui“. Nachdem ich bei dem Kampf um ein Visum für die Staaten fast verzweifelt bin, saß ich letztendlich nur wenige Tage nach einer meiner besten Windsurfsessions auf Fehmarn bei allerdings schon verdammt kaltem Wetter (die Bewegungsmöglichkeiten waren wegen zwei übereinander gezogenen Neos doch recht eingeschränkt) im Flieger nach Hawaii – und vor mir lag ein halbes Jahr Hochsommer, Windsurfen bis zum Umfallen und … nun ja, zwischendurch mal ein bisschen Arbeiten (als Au Pair würde ich mich um die beiden Kinder der bekannten französischen Windsurfer Carine Camboulives und Manu Bouvet kümmern).

Neben der Arbeit und dem von nun an fast täglichem Windsurfen (vielleicht sollte ich eher „wöchentlichem Windsurfen“ sagen, denn wenn eine Woche lang Wind war, war ich selbstverständlich jeden Tag auf dem Wasser und in der darauf folgenden Flautenwoche hatte ich einfach zu viel Zeit), habe ich angefangen Jason Diffin, dem Segelmacher von Goya Sails etwas über die Schulter zu schauen, um meinem Traum, später einmal selbst Windsurfsegel zu entwickeln, schon mal einen Schritt näher zu kommen. Trotzdem waren Flauten, wie überall und für alle Windsurfer hart und ich musste eine Lösung für diese Zeiten finden. Also stürzte ich mich schon bald bei allen Bedingungen in die Wellen in Hookipa oder anderen Bays, ließ das Segel bei Windmangel also am Strand und versuchte mich im Wellensurfen.

Kompliziert und sehr „organisationslastig“ waren die ersten Wochen, in denen ich mich noch ohne Auto versucht habe durchzuschlagen – als Windsurfer definitiv eine „Mission Impossible“! Abgesehen davon, dass man als Hitch Hiker mindestens doppelt so lange für einen Weg brauchte, war es unmöglich sich mit dem üblichen Windsurfer-Spielzeug im Gepäck von anderen Autofahrern mitnehmen zu lassen. Zum Glück sind Freundschaften auf Maui schnell geschlossen und jeder versucht jedem zu helfen, wodurch ich mein Equipment zeitweise auf dem Grundstück von Freunden lassen konnte. Es war bloß zehn Gehminuten von Sprecks entfernt, allerdings zehn Minuten, die es in sich hatten – ums Aufwärmen brauchte ich mir nach einem Marsch in der prallen Sonne inklusive zweifacher „über-Zäune-klettern“-Aktion definitiv keine Sorgen mehr zu machen.

jenny surft windsurfing maui

Aber auch die Zeit ging vorüber, ich kaufte ein Auto, einen waschechten wunderschönen „Maui-Cruiser“, der zwar nur einen Seitenspiegel hatte, sich nur zwei der vier Fenster öffnen ließen, kein Licht im Innenraum und noch einige andere kleine Macken, meistens aber ohne Probleme lief und mich zuverlässig mit meinem ganzen Spielzeug zu meinen Lieblingsspielplätzen brachte.

Unabhängig und meeressüchtig wurde es nun an einigen Tagen (insbesondere an Jenen, an denen der Wind zum Windsurfen ausreichte, aber Surfen auch noch Spaß machte) echt anstrengend – schließlich wollte ich so viel wie möglich von meiner Zeit hier profitieren und nicht eine der beiden Sportarten oder vielleicht besser Leidenschaften außer Acht lassen – und meist bin ich nach typischer Maui-Art um neun Uhr abends todmüde ins Bett gefallen.

jenny surft maui beach

A pro pos Leidenschaften. „Leidenschaft ist das was Leiden schafft.“ Schaffen das Windsurfen und Surfen nun also Leiden? In gewisser Hinsicht schon: Wenn man aus welchen Gründen auch immer nach einem besonders heftigen Waschgang eine Blutspur hinter sich her ziehend mit dem „Bitte-kein-Hai“-Gedanken im Nacken sitzend, versucht so schnell wie möglich an den Strand zu kommen und danach wegen aufgeschnittenen Füßen oder Ähnlichem von seiner Schokolade, seinen Zigaretten oder anderen Dingen mit Suchtfaktor, in diesem Fall eben dem Meer ferngehalten wird, dann mag diese Aussage stimmen.

Ansonsten bringen einem diese Leidenschaften alles andere als Leiden, nämlich Freiheit, Adrenalin, gute Laune, jede Menge neue Freunde und eine Riesenportion Spaß, gewürzt mit einmaligen Erfahrungen – zumindest war es bei mir so und ich würde alles genauso wieder machen. Und meine Reiselust wurde in keinster Weise beruhigt, sondern viel mehr gedüngt. Mein nächster Trip ist schon geplant: Mit einem Bus die Küsten Frankreichs, Spaniens und Portugals zu erkunden – natürlich nicht ohne mein Spielzeug!

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